Klimaschutz hat für uns GRÜNE absolute Priorität. Wir sind die erste Generation, die den Klimawandel spürt und die letzte, die ihn verlangsamen kann. Auch vor Ort, in unserer Stadt, sind wir jetzt gefordert, alles dafür zu tun, damit die Erderhitzung auf maximal 1,5° (aktuell 1,1°) begrenzt wird. Unser Ziel ist ein klimaneutrales Oer-Erkenschwick mit 100 Prozent sauberem Strom aus erneuerbaren Energien (heute liegen wir bei der Nutzung unseres Solarpotentials leider nur bei 3,2%!), einer klimaneutralen Wärmeversorgung und umweltfreundlicher Mobilität.
Wir werden darauf hinwirken, dass Klimaschutzkonzepte und Klimaanpassungsstrategien in unserer Stadt erstellt und auch gelebt und umgesetzt werden. Wie der aktuelle IPCC Bericht eindeutig zeigt, werden, selbst bei einer Eindämmung der Erderwärmung auf 1,5 Grad Celsius, die Auswirkungen des Klimawandels so groß sein, dass eine Anpassung unumgänglich ist.
Eine Auswirkung des Klimawandels, die wir heute schon spüren, ist die steigende Anzahl an Extremwetter-Ereignissen, wie z.B. der Starkregen von 2015 oder die Hitzewellen der letzten zwei Jahre. Die Kosten, die durch Extremwetter-Ereignissen entstehen, sind heute schon sehr hoch und werden weiter steigen. Auch im angestrebten 1,5°C Szenario, wird die Wahrscheinlichkeit des Auftretens dieser Ereignisse erhöht. Wenn wir diese Kosten für uns und unsere Stadt minimieren und die Sicherheit unsere Bürger bewahren wollen, dann müssen Anpassungsmaßnahmen ergreifen.
Zur Anpassung an Starkregenfälle sollten im urbanen Raum Versickerungsflächen und Speicherflächen zur Verfügung stehen. Eine hohe Versieglung, wie wir sie in unserer Stadt schon heute in der Form von großen Betonflächen vorfinden, muss verhindert bzw. rückgebaut werden. Versickerungsflächen und Speicherflächen können auf unterschiedliche Arten bereitgestellt werden. Begrünte Dächer sind nicht nur gut für die Biodiversität, sondern sind auch ein geeigneter Wasserspeicher. Städtische Grünstreifen an z.B. Straßenrändern haben einen ähnlichen Effekt. Grünflächen wie unser Oer-Erkenschwicker Stadtpark, weisen sehr große Synergieeffekte auf. Sind diese richtig ausgestaltet fördern sie die Biodiversität. Sie haben einen positiven Effekt auf das lokale Raum Klima und helfen somit gegen Hitzewellen und sie können in Fällen von Starkregen, als sehr große Versickerungsfläche dienen.
Die Wirtschaftszweige im ländlichen Raum, die besonders von Klimawandel betroffen sind und sein werden, sind die Land- und Forstwirtschaft. Die Veränderung des Klimas sorgt für veränderte Lebenszyklen für Schädlinge, durch andere klimatische Bedingungen sind neue Schädlinge in unserer Region überlebensfähig. Auf lange Sicht werden sich unsere klimatischen Bedingungen so verändern, dass unsere heimischen Arten nicht mehr zu den klimatischen Gegebenheiten passen. Dieser Entwicklung muss entgegengewirkt werden!
Um die Folgen des Klimawandels für Oer-Erkenschwick abschätzen zu können, werden wir Grünen den „Stresstest Klimafolgen“ des Umweltbundsamtes auf unsere Stadt anwenden. Hierfür wollen wir Förderangebote des Bundes und des Landes in Anspruch nehmen.
Klimaschutz kann nur gelingen, wenn er in den kommunalen Verwaltungen eine zentrale Rolle spielt. Die Querschnittsaufgabe Klimaschutz muss in allen Belangen des Verwaltungshandelns konsequent durchzusetzen werden.
Jede kommunale Entscheidung soll unter einem Klimavorbehalt stehen. Durch den Ausbau von Busverbindungen und -taktungen, Radwegen und Elektromobilität senken wir den CO2-Ausstoß unserer Stadt nachhaltig. Die Energieeffizienz verbessern wir durch Altbausanierungen und der strikten Forderung von zumindest Passivhausstandards für alle zukünftigen Neubaugebiete.
Die Oer-Erkenschwicker Energiewende bringen wir z.B. mit Photovoltaik-Anlagen auf den vielen Dächern unserer Stadt – gerade auch im öffentlichen Bereich – voran.
Wir wollen mehr Energie in Bürger*innenhand – Energie aus Wind und Sonne, aus Blockheizkraftwerken oder aus Geothermie, die von einer zu gründenden Oer-Erkenschwicker Bürgerenergiegenossenschaft und nicht von Großinvestoren von außerhalb betrieben wird.
Möglichst jede öffentliche Dachfläche soll mit Solarenergie bestückt werden. So können wir einen maximalen Anteil des erzeugten Stroms bzw. der erzeugten Wärme in unseren städtischen Einrichtungen direkt verbrauchen. Nehmen wir endlich die Energieerzeugung in unsere Hand – so wie es schon über 800 Städte erfolgreich gemacht haben, beginnend mit der Energiegenossenschaft in Schönau (siehe www.ews-schoenau.de ).
Eine Auflistung aller Bürgerenergiegenossenschaften und deren Funktionsweise finden Sie unter: www.energieagentur.nrw/tool/buergerenergie/liste.php.